Montag, 15. April 2013

Kopf I - gestisch und frontal, 9.4.13

Folien des Abends:



Beispiele für gestisch gezeichnete Frontalposen von Alberto Giacometti:









Theorie des Abends:

Ich erläuterte kurz den Unterschied zwischen KOPFZEICHNEN und PORTRAITZEICHNEN. Letzteres erfordert präzisere Beobachtungsmodelle, die wir jetzt aber noch nicht brauchen. (Und die ich zum Ende des letzten Semesters bereits ausführlich demonstriert hatte. Wer sich das angeeignet hat, hat nichts Falsches gelernt, sondern im Gegenteil schon alles, was wir ab jetzt kennenlernen werden - nur eben genauer). 

Uns genügen aber erst einmal einfache Einteilungen und Beobachtungen.

An diesem Abend haben wir uns die auffällige Dreiteilung der frontalen Gesichtsansicht erarbeitet:

- Erstes Drittel: Vom Kinn bis zum unteren Nasenansatz.
- Zweites Drittel: Unterer Nasenansatz bis Nasenwurzel.
- Drittes Drittel: Nasenwurzel bis Haaransatz.
+ "ein bisschen X"

Über die Breite des Gesichts haben wir nicht gesprochen, sie ist auch vorläufig nebensächlich.

Wichtig ist Beobachtung der Tatsache, dass die Augen ziemlich genau auf der Mittelachse liegen und somit der Bereich des Schädels (cranium) deutlich grösser ist, als er spontan oft gezeichnet wird. Auch der Kinnbereich ist grösser als oft gedacht und gezeichnet. 
Der Mund sitzt im oberen Drittel des Abschnittes vom Kinn bis zum Nasenansatz und nicht in der Mitte!

Man kann bequem die eigene Nasenhöhe als Messmodul anwenden, wenn man etwa lebensgrosse Köpfe zeichnen will.

In den Warmups haben wir uns skribbelnd mit diesen Verhältnissen beschäftigt.
Das Skribbeln geht spielerisch über alle Einzelheiten hinweg. Die genaue Form der Gesichtsteile ist erst einmal nebensächlich. Die Platzierung und die Grössen sind zunächst wichtiger - und wie sich herausstellte, "schon die halbe Miete".

Das Vorbereiten der Zeichnung mit schnell hingesetzten Pinselspuren, die fast kalligrafisch nur die wesentlichen Markierungen setzen, erleichtern das spielerische Skribbeln ungemein.
Bitte darauf achten, nur sehr verdünnte Farbe zu verwenden, die man auch mitunter nur ahnen muss!
Und bitte keine Details, sonden nur das Allerwesentlichste.
Vorsicht vor allem mit ausführlich gezeichneten Augen, aus deren Blick man nicht mehr entkommt, besonders, wenn daran irgendwas nicht stimmt - und das ist ja am Anfang eigentlich immer der Fall. 

Generell gilt:
Das Zeichnen der Einzelheiten (Mund, Nase, Augen, Ohren, Haare) wird am Anfang unweigerlich zur Falle und sollte daher vermieden werden

Nur die Platzierung und die Grössenverhältnisse zeichnen. Wir werden die Einzelheiten jede für sich genau kennenlernen






Ergebnisse des Abends:






















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