Wichtig:
Der 2. Teil des Zeichenkurses findet trotz bislang nur 6 Anmeldungen statt, wir treffen uns also wie immer Dienstags 19 Uhr am bekannten Ort. Wer sich bisher noch nicht angeldet haben sollte, aber den Kurs trotzdem fortsetzen möchte, den bitte ich, sich bei der VHS für Kurs 200861k noch anzumelden.
Zur letzten Stunde des ersten Semesters bat ich Sie, einige der in den vergangenen Monaten entstandenen Zeichnungen und Ihre Skizzenbücher mitzubringen.
Wir haben uns eine Auswahl davon genauer angeschaut und ich versuchte Ihnen mehr oder weniger hilfreiche Kommentare und Anregungen zu Ihrer Weiterentwicklung zu geben.
Einige der gezeigten Skizzenbücher sind auf einem guten Weg. Ich möchte Sie ermuntern, jede Form der Zeichung und alle Studien, die wir noch machen werden, in das Skizzenbuch zu zeichnen, ohne dabei aber zu vergessen, auch ganz gezielt fertige und rahmbare Zeichnungen anzufertigen.
Beispiele:
Unterscheiden Sie dabei Warmzeichenübungen von Skizzen/Studien und fertigen Arbeiten, werfen Sie aber bitte nicht vorschnell vermeintlich schlecht gelungene Arbeiten weg, sondern legen Sie diese eine Weile zur Seite. Aus mancher misslungenen Arbeit kann wie von Selbst eine Idee für eine gute Arbeit wachsen, wie ein Kürbis aus dem Kompost...
Zu Beginn des nächsten Semesters werde ich Ihnen noch einmal kurz skizzieren, wie Sie allmählich Ihre Produktivität organisieren können.
Zum Abschluss folgte ein Überblick über die Themen des kommenden Semesters:
2.Semester Zeichenkurs Überblick
Der Kurs setzt über einen Zeitraum von jeweils ca. 5-6 Abenden jeweils einen thematischen und technischen Schwerpunkt, in dem auf die im ersten Semester erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten aufgebaut wird und in zunehmend selbst gestellten Aufgaben eigenständige bildnerische Lösungen erarbeitet werden.
Sie werden nebenbei die Kernthemen der klassischen Zeichung kennenlernen (sog. Genres)
Meine Rolle wird es sein, Anregungen zu geben, Ihre eigene Zielsetzung zu erkennen und begleiten sowie Ihnen die zur Lösung Ihrer Aufgaben notwendigen Informationen über zeichnerische Techniken, notwendige Kreativitätsimpulse und Überblick über die Hintergründe des jeweiligen Genres zu vermitteln.
Der Kurs setzt 3 verschiedene Schwerpunkte, die jeweils
- ein bestimmtes Genre,
- eine Technik und deren Materialien sowie
- ein bildnerisches Kernproblem in den Mittelpunkt stellen.
28.02./06.03./13.03./20.03./27.03./17.04. Schwerpunkt 1:
Bildnerisches Kernproblem: FLÄCHE
"Flächen" und deren Anordnung im Bildfeld, KOMPOSITION
Materialien/Technik:
Trockene Techniken wie Kohle, Kreide, Graphit, Blei + Filzstifte für sog. Notans
Genre:
Stilleben in schwarz-weiss
24.04./08.05./15.05./22.05./12.06./19.06./ Schwerpunkt 2:
Bildnerisches Kernproblem: LINIE
Materialien/Technik:
Nasse Techniken in Federn aller Art und Tuschen/Tinten + Wasser (sog. Lavage)
Genre:
Landschaft
26.06./03.07./10.07./17.07./24.07. Schwerpunkt 3:
Bildnerisches Kernproblem: FLÄCHE und LINIE
Materialien/Technik:
Kombinationen aller erworbenen Techniken + (evtl. auch Kaltnadelradierung als Beispiel für eine einfache graphische Vervielfältigungstechnik)
Genre:
Portrait
Das konkrete Ziel jedes Schwerpunkts wird eine selbst konzipierte Arbeit zu dem jeweiligen Genre darstellen. D.h. Sie arbeiten innerhalb jedes Schwerpunkts mit der Absicht, am Ende mindestens eine vorzeigbare Arbeit zu produzieren, die Werkcharakter hat, also rahmbar und vorzeigbar ist.
Das bedeutet, dass Sie sich mit dem Prozess der Themenfindung, Planung beschäftigen und über das Skribbeln und Skizzieren allmählich das Konzept einer fertigen Zeichnung erstellen und diese dann ausführen.
Sie dürfen dazu durchaus auch gerne über die Kursabende hinaus zu Hause daran arbeiten ;-))
Ob Sie nun am Ende völlig frei arbeiten oder sich zunächst traditionelle Lösungen erarbeiten, ist unerheblich und Ihnen absolut überlassen. Ich lege allerdings grossen Wert darauf, sich die Entwicklung des Themas/Gegenstands durch die Geschichte hindurch anzuschauen und dabei kritisch anzueignen, was für Ihre Arbeit von Bedeutung ist.
Ich gehe für meine eigene Arbeit auch immer so daran, dass es mir bewusst wird, dass keine Abstraktion ohne ihren Grund in der Realität und kein Realismus ohne Abstraktion auskommt. Ich sehe das eine im jeweils anderen am Werk.
Parallel dazu bitte ich Sie selbstverständlich, die sog. Sudelhefte der Warmups sowie Ihr Skizzenbuch weiter zu pflegen und sich zunehmend mit den daraus entstehenden Aufgaben und Themen zu befassen. Ein Zeichner entwickelt sich in der Regel aus diesen Quellen heraus und erkennt in der täglichen Praxis die daraus erwachsenden Problemstellungen.
Jeder Kursabend hat weiterhin die Ihnen schon vertraute Struktur aus einem Kurzvortrag zum jeweiligen Thema, einer Buch- oder Materialvorstellung oder einer Bilderschau, sowie einige Vorschläge zu Warmups und Anregungen zu eigenen Themenstellungen (Übungen)